Der Grundgedanke des Vereins ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Schulbildung spielt hierbei eine Schlüsselrolle, denn der Teufelskreis von Perspektivlosigkeit und Armut kann durchbrochen werden, wenn mit einem Schulabschluss und einer Berufsbildung die Basis für den Einstieg in einen Beruf geschaffen wird.
Der Verein Hand in Hand for the Gambia e.V. wurde 2015 in Mainz gegründet mit dem Ziel, mehr Kindern und Jugendlichen in Gambia den Zugang zu Bildung (Schule und Ausbildung) zu ermöglichen. Die Förderung richtet sich schwerpunktmäßig an Mädchen. Außerdem wollen wir mit der finanziellen Unterstützung von Schulen helfen, menschenwürdige Lernbedingungen zu schaffen. Dazu gehören sichere Gebäude mit ausreichend Platz, eine geeignete Ausstattung und genügend Unterrichtsmaterial.
Wir verstehen unsere Arbeit auch als einen Beitrag, damit Menschen in ihrer Heimat eine Zukunft haben und nicht vor Armut und Not flüchten müssen.
(Foto: Schulkinder und Lehrer an der Projektschule Prince Lower Basic School beim Vereinsbesuch 2018)
Hintergrund: Bildung in Gambia heute
Gambia gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Beim HDI 2019 ( Human Development Index) steht Gambia auf Platz 174 von 189. In dem kleinsten Land Afrikas sind bis heute ca. 60% der Menschen Analphabeten. Ein Grund sind die vielerorts hohen Schulgebühren. Diese sind je nach Schulform und Klassenstufe unterschiedlich.
Sie liegen in der Regel bei etwa 30-60 Euro für ein Schuljahr. Werden sie nicht bezahlt, wird ein Kind „abgeschult“ und fällt häufig ganz aus dem Bildungssystem heraus. Zum Vergleich: Der monatliche Durchschnittsverdienst liegt bei umgerechnet 70-100 Euro, in einer Familie leben meist fünf oder mehr Kinder.
Es spielen auch andere Gründe eine Rolle für den geringen Bildungsstand, z.B. werden Mädchen i.d.R. weniger in ihrer Bildung von den Familien unterstützt. Ihnen wird traditionell die Rolle der Ehefrau und Mutter zugeschrieben. Oft müssen Mädchen viel im Haushalt der Großfamilie helfen und gehen deshalb nicht in die Schule.
(Fotos: Die Patenkinder Adam Ceesay, Choro Saine und Chorno Jallow v.l.n.r.)
Gerade im ländlichen Raum haben viele Familien auch andere Wertvorstellungen. Tradition, Familie und Religion gelten als die wichtigsten Werte. Bildung wird eine geringere Bedeutung zugeschrieben. Diese Haltung wird auch dadurch verstärkt, dass die Berufschancen in Gambia gering sind und die Arbeitslosenquote hoch. Denn es gibt praktisch keine Industrie. Tourismus und Landwirtschaft sind die Haupt-Wirtschaftszweige neben Berufen wie Lehrer, Polizist, Soldat.