(30.03.2020) Alle 50 Patenfamilien haben 24 Stück Seife, Desinfektionsmittel und Handwasch-Schüsseln erhalten. Die Freude bei den Familien war riesengroß. Damit bei der Verteilung an die knapp 50 Familien nicht zu viele Sozialkontakte aufkommen, wurden die Utensilien nicht wie üblich übergeben, sondern von jeder Familie bei einem Lehrer einzeln abgeholt. Dennoch trafen sich einige Schüler oder Eltern bei der Abholung am 29.03.2020.
Entgegen der Mitteilung im letzten Newsletter, dass auf die Aktion verzichtet wird, da sie mit zu vielen Sozialkontakten beim Einkauf und Verteilen verbunden ist, wurde die Aktion nun doch durchgeführt. Die Teamitglieder in Gambia fanden diese Aktion sehr wichtig und wollten es dennoch durchführen. Die Abholung der Seife etc. erfolgte bei einem Lehrer, der nicht an der Aktion beteiligt war.
Patenkind Yasin Sarr
Patenkind Chorno Jallow
Covid-19: Situation in Gambia (30.April 2020)
In Gambia gibt es derzeit 10 bestätigte Infizierte, davon einen Toten. Wir konnten allerdings nicht herausfinden ob und in welchem Umfang getestet wird. (Möglicherweise wird sehr wenig getestet.) Die Schulen sind seit dem 16.03.20 für zunächst 21 Tage geschlossen, dann für 45 Tage. Es findet kein Ersatz-Unterricht statt wie z.B. in Deutschland.
Öffentliche Veranstaltungen dürfen auf Anordnung der Regierung nicht mehr stattfinden. Am 28.03. wurde auch das Beten in öffentlichen Gebetsstätten untersagt. Dies ist ein recht großer Einschnitt des öffentlichen Lebens, denn die Gambier, die zu 95% Moslems sind, beten fast ausschließlich in öffentlichen Gebetsstätten. Einkäufe finden in Gambia auf dem Markt statt, Geschäfte gibt es kaum. Die Märkte haben veränderte Öffnungszeiten.
Die Grenzen des Landes wurden am 16.03. zunächst für 21 Tage geschlossen, alle Reisenden mussten das Land verlassen. Einige Politiker haben erklärt, dass sie in Selbstquarantäne gehen, um die Ausbreitung zu einzuschränken. Das Parlament hat die Sitzungen vorläufig abgesagt.
Es wurden keine Informationen gefunden, inwieweit in Gambia eine Infrastruktur besteht, um Lungenpatienten zu behandeln.Im Allgemeinen ist die medizinische Infrastruktur in Gambia mangelhaft aufgestellt.
Das gleiche gilt für die hygienischen Bedingungen. Die Haushalte verfügen i.d.R. nicht über fließendes Wasser. Wasser wird von einem Brunnen in Kanister gefüllt, zum Händewaschen dient meist eine Plastik-Kanne, Seife wird i.d.R. hierfür nicht benutzt. Für viele Familien ist es nicht bezahlbar, Seife in größerer Stückzahl zu kaufen, geschweige denn Desinfektionsmittel.
Die Gambier sind i.d.R. nicht krankenversichert. Im Falle einer Erkrankung müssen für eine medizinische Behandlung mitunter große Summen Bargeld aufgebracht werden, was vor dem Hintergrund der geringen Verdienste für viele Menschen kaum möglich ist.
Patenkind Yankey Sankareh
Patenkind Fatou B Cham
Fotos von der Übergabe der Handhygienemittel am 29.03.2020